Geschichte

Mythen und Traditionen

Um das WAGYU ranken sich alle möglichen Mythen und Geschichten, wie jene, dass Mönche ihre Rinder für den Eigenbedarf züchteten und zur besseren Einlagerung der intramuskulären Fette die Tiere regelmäßig mit Sake massierten, oder ihnen an heißen Tagen appetitanregendes Bier verabreichten.

Tatsache jedoch ist, dass Japan und Rindfleisch traditionell schon aufgrund der buddhistischen Glaubenseinstellung der Japaner bis in die jüngste Vergangenheit gar nicht zusammengehörten und die Rinder eigentlich vorwiegend als Arbeitstiere zum Einsatz kamen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlaubte die japanische Regierung auch die Züchtung von Rindern zum Verzehr.

Die Ursprünge

WAGYU Linien sind mittelrahmige Fleischrinderrassen, die ihren Ursprung im asiatischen Hausrind finden, welches über China nach Japan migriert ist.

Die verschiedenen WAGYU Rassen wurde in ihrer Heimat hauptsächlich als Arbeitstiere in Reisfeldern, für Transportzwecke oder als Zugtiere verwendet, was sich auch heute noch in ihrer besonders ausgeprägten Schulterpartie äußert. In den verschiedenen Präfekturen haben sich bis ins letzte Jahrhundert eigene Stammbäume entwickelt, deren Eigenschaften und Besonderheiten auf die Topographie der jeweiligen Region und auch der zugedachten Verwendung abgestimmt waren.

Im Zuge des internationalen Kulturaustausches kam es zwischen 1880 und 1940 auch zu Einkreuzungen einiger europäischen Rinderrassen wie Simmental, Ayrshire, Shorthorn, Brown Swiss etc. Aber schon nach kurzer Zeit stellte man die Kreuzungsversuche in Ermangelung der erhofften Erfolge wieder ein und konzentrierte sich auf die Zucht eines japanischen Rindes. Das war auch der Beginn einer landeseigenen Registratur, Zuchtbuch und provinzeigener Leistungsprüfungen der verschiedenen WAGYU Rassen.

Entwicklung der Zucht bis heute

Aufgrund der stark isolierten Stellung vieler japanischen Provinzen, hielt sich der Austausch von Zuchttieren zwischen den einzelnen Regionen stark in Grenzen und entwickelten sich so innerhalb der einzelnen WAGYU Rassen Stammbäume mit sehr hohen Inzuchtkoeffizienten.

Der berühmteste Stammbaum innerhalb der KUROGE WASHU entstand in der Provinz Hyogo. Dort entwickelte sich im Distrikt Kobe der TAJIRI Stammbaum, benannt nach dem gleichnamigen Stier Tajiri. Das Fleisch von Tieren dieses Stammbaums zeichnet sich durch eine besonders starke Marmorierung aus und ist unter dem Namen Kobe Beef zu Weltruhm gekommen.